Eine unvorstellbare Vision wurde Wirklichkeit
21.916
Ein österreichisch – griechisches Weihnachtswunder und zwei Taufen
Für jeden gelebten Tag meines Lebens wollte ich bis zu meinem 60. Geburtstag einen Euro Spendengeld für notleidende Kinder in Griechenland sammeln. In Summe ergibt das 21.916 Tage. Was zunächst nach einer unerreichbaren Vision und einem unerfüllbaren Traum ausgesehen hat, ist Wirklichkeit geworden und in Griechenland wird wahrscheinlich zu Recht sogar von einem Weihnachtswunder gesprochen. Und, um ganz ehrlich zu sein, kann ich es selbst noch gar nicht fassen, was da Wundervolles passiert ist. Ermöglicht wurde dieser Traum großteils durch Spendeneinnahmen aus dem karitativen Griechenland-Buchprojekt Herzheimat – Bilder wie Musik und auch durch die Veranstaltung eines Benefizflohmarktes, durch freiwillige Spenden sowie verschiedene andere karitative Aktivitäten.
Logistische Herausforderung
Zusätzlich zu den Geldspenden habe ich in der Vorweihnachtszeit auch Hilfsgüter für Menschen in Not gesammelt. Die Spenden- und Hilfsbereitschaft war so groß, dass die zwei großen Garagen in meinem Elternhaus in Sierninghofen in kurzer Zeit randvoll waren. Mehr als 3,5 Tonnen Hilfsgüter im Wert von weit über 20.000 Euro stapelten sich in den beiden Garagenräumen. So wurde recht bald klar, dass aufgrund des hohen Gewichtes ein Fahrzeug für den Transport nicht ausreichen wird. Die Hilfsaktion gestaltete sich zunehmend zu einer schwer bewältigbaren logistischen Herausforderung.
Transport der Hilfsgüter
Mein lieber Freund, der Unternehmer Wolfgang Mang hat sich spontan bereit erklärt dieses Kinderhilfsprojekt zu unterstützen. Wolfgang verzichtet heuer ganz bewusst auf Werbegeschenke für seine Kunden und hat stattdessen den Transport der Hilfsgüter nach Griechenland ermöglicht. Gemeinsam mit dem Wiener Freund Christoph Stipsits, der den zusätzlichen voll beladenen Klein-LKW lenkte, machten wir uns im Konvoi vor Weihnachten von Neuzeug aus auf den abenteuerlichen Weg nach Griechenland. Da die ursprünglich geplante Fahrt über Italien und dann auf dem Seeweg mit einem Fährschiff durch den Streik der griechischen Seeleute nicht möglich war, haben wir uns für den Landweg durch Ungarn, Rumänien, Bulgarien und schließlich Griechenland entschieden.
In Griechenland angekommen, war die Freude unfassbar groß. Der Ouzoproduzent Babatzim stellte in Chrysoupolis einen großen Raum für die Hilfsgüter und Parkfläche für die Fahrzeuge zur Verfügung.
Die Verteilung der Hilfsgüter übernehmen in Chrysoupolis nun die Damen des Vereins Filoptochos Adelfotita Chrysoupolis (Karitative Bruderschaft Chrysoupolis) unter der Leitung der Obfrau Vasiliki Ampelakioti unter der Aufsicht des Priesters der Stadt Chrysoupolis Pater Timotheus.
Viele glücklich strahlende Kindergesichter.
Den Höhepunkt der Reise bildete die Taufe von Rafaela und Panagiotis Dimitris in dem kleinen Dorf Monastiraki. Die Eltern der beiden Kinder haben durch die Krise alles verloren. Ich durfte die Taufe und die Patenschaft für die Kinder übernehmen. Im Anschluss an die Taufe wurden Weihnachtspakete an Kinder verteilt. Die Freude war unbeschreiblich groß und es gab viele Freudentränen.
Spenden ohne Verlust
Nein, stolz bin auf keinen Fall auf das, was ich ja nur mit der Hilfe und Unterstützung vieler nächstenliebender Menschen hier tun konnte. Es erfüllt mich aber mit unsagbarer Freude und Erleichterung, dass ich mein Versprechen erfüllen konnte und alle Hilfsgüter und Geldspenden ohne jeglichen Verlust dort angekommen sind, wo sie dringendst benötigt werden. Dafür danke ich allen Mitwirkenden und Beteiligten aus tiefstem Herzen.
Fakten + Daten
Mit zwei Transportfahrzeugen sechs Tage unterwegs.
3.450 Kilometer durch Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Mazedonien und Serbien.
51 Stunden reine Fahrzeit.
Transportierte Hilfsgüter: Babynahrung, verschiedenste Biolebensmittel, Windeln, 30 Wasserfilter + Ersatzpatronen, Medikamente, Hygieneartikel, Schulsachen, neue Waldviertler Schuhe, neuwertige Bekleidung, Decken, Leinenprodukte, Kinderbetten, Süßigkeiten, Spielzeug + mehr als 100 festlich verpackte Weihnachtspakete für bedürftige Kinder.
Übergabe einer Spendensumme von insgesamt € 21.920 (21.916 + 4,- Euro) an die Obfrau des Vereins Filoptochos Adelfotita Chrysoupolis (Karitative Bruderschaft Chrysoupolis) Vasiliki Ampelakioti.
Paradiesische Glücksmomente
„30 Jahre hat mich Griechenland mit dem größten Reichtum beschenkt, den man sich nur vorstellen kann und den man sich um kein Geld auf dieser Welt kaufen kann: unbeschreiblich paradiesische Glücksmomente und –gefühle, die besten Freunde dieser Welt, Sonne, Wärme, ein unvergleichliches Licht, mit einem Wort, mit einer Herzheimat.
Jetzt leiden unzählige Menschen, speziell die Kinder dieses wunderbaren Landes unter bitterer Armut und Not. Durch meine karitativen Aktivitäten will ich ein kleines bisschen von dem zurückgeben, was mir so viele Jahre geschenkt wurde. Deshalb verspreche ich, dass ich diesen Weg fortsetzen werde und in diesem Sinne werde ich auch weiterhin Spendengelder sammeln und es wird auch im Jahr 2017 wieder einen Hilfstransport nach Griechenland geben.
Eine kurze Chronologie dieses Jahres:
4. Mai:
Präsentation des Buches „Herzheimat – Bilder wie Musik“ gemeinsam mit Heidi Pixner.
Herzheimat ist ein karitatives Projekt für notleidende Kinder in Griechenland.
12. Juni:
Präsentation des Buches „Herzheimat – Bilder wie Musik“ im Douroution Kulturzentrum in Athen.
1. Oktober:
Benefizflohmarkt in Sierninghofen zugunsten des Kinderhilfsprojektes + Start zu einer neuerlichen Hilfsaktion „Hoffnung für Kinder“.
12. Oktober:
Übergabe von € 16.115,- an die Obfrau des Vereins Filoptochos Adelfotita Chrysoupolis (Karitative Bruderschaft Chrysoupolis) Vasiliki Ampelakioti.
3. Dezember:
1. Sierninghofener „Herzensschmankerl“ Benefizfest zugunsten des Kinderhilfsprojektes mit Vorstellung des Projektes „Pedopolis“ + Vorstellung des neuen karitativen Buchprojektes „Herzensschmankerl – Ein Kochbuch, aber nicht nur – Rezepte für mehr Liebe und weniger Hunger auf dieser Welt + Bekanntgabe der Pilger-, Dankes- und Bittfahrt mit dem Panzer-Fahrrad von Neuzeug auf die Insel Patmos.
8. Dezember:
Hilfstransport in die nordgriechische Stadt Chrysoupolis.
10. Dezember:
Übergabe der Hilfsgüter.
11. Dezember:
Zwei Taufen von Kindern bedürftiger, notleidender Eltern in der Kirche des kleinen Dorfes Monastiraki, anschließend eine kleine Feier mit Kindern mit Essen, Trinken, Tauftorten und vielen Geschenkpaketen aus Österreich.
Der Wert der Waren für den Griechenland-Hilfstransport übersteigt bei weitem 20.000,- Euro.
Insgesamt konnten wir mehr als 100 Weihnachtspakete für Kinder in Chrysoupolis mitnehmen.
Nicht aus Platzgründen, sondern aus Gewichtsgründen konnten nicht alle Hilfsgüter mitgenommen werden. Die hochwertigen Lebensmittel, die zurückgelassen werden mussten, wurden dem Sozialmarkt des Roten Kreuzes Sierning gespendet, was dort riesige Freude hervorgerufen hat.
Athosmönch Pater Theodosios ist seit 26 Jahren mein Freund. Im Lauf dieser vielen Jahre ist ein tiefes gegenseitiges Vertrauen entstanden, was für dieses Hilfsprojekt eine der wichtigsten Voraussetzungen ist. Pater Theodosios hat vom Abt des Klosters Agiou Pavlou am Berg Athos die Erlaubnis und den Segen bekommen, dieses Hilfsprojekt vor Ort in seiner Geburtsstadt Chrysoupolis zu betreuen und zu koordinieren. Pater Theodosios stellt Kontakte her und fungiert auch als sprachliches Bindeglied.
Die Verteilung der Hilfsgüter übernehmen in Chrysoupolis die Damen des Vereins Filoptochos Adelfotita Chrysoupolis (Karitative Bruderschaft Chrysoupolis) unter der Leitung der Obfrau Vasiliki Ampelakioti und der Aufsicht des Priesters der Stadt Chrysoupolis Pater Timotheus. Der Verein hat ständigen direkten Kontakt zu den schwer betroffenen Familien mit Kindern, zur Schule für behinderte Kinder, zur Schule, zum Krankenhaus und zum Waisenhaus Pedopolis und betreut diese.
Am 3. Dezember 2016 bin ich 21.916 Tage alt geworden und diese unbeschreibliche Vision ist Wirklichkeit geworden und es kommt einem Wunder gleich, denn bis zum Ende dieses Tages sind 21.993,- Euro, also um 77,- Euro mehr zusammengekommen und das in nur sieben Monaten.